TrackIR 5 Test

TrackIR 5 ist ein Motion-Tracker, welcher die Bewegungen deines Kopfes in Input umwandelt. Es ist quasi ein Gerät, dass deinen Kopf in einen Joystick verwandelt, also ein zusätzliches Eingabegerät, welches deine Hände freihält.

In Zeiten aufkommender Virtual Reality-Helme (und anders als in den 90ern denke ich, dass diese diesmal den Markt durchdringen) kann man nach dem Sinn von Head-Trackern fragen, und da antworte ich ganz pragmatisch: Head Tracking kostet nur einen Bruchteil von beispielsweise Oculus VR, vor allem wenn du bedenkst, dass du für Oculus auch gute PC-Hardware benötigst. Ein zweites Argument ist körperlicher Natur: Vielleicht leidest du an Simulator Sickness (dazu später mehr) und musst dich beim Oculus übergeben, kommst aber mit Track IR zurecht.

In jedem Fall ist Track IR 5 ein toller Kompromiss zwischen keiner und voller Virtual Reality. Ich schätze, es wird noch einige Jahre eine echte Alternative zu voller VR bleiben, und für manchen von uns gar die Einzige.


Zusammenfassung

Track IR 5 ist ein ziemlich interessantes und tolles Gadget, an das man sich aber am Anfang erst mal gewöhnen muss. Während du den Kopf bewegst, um nach links, rechts, oben oder unten zu schauen, musst du trotzdem weiterhin mit deinen Augen den Bildschirm fokussieren blood pressure medicine lisinopril. Unter Umständen kann es helfen, die Blickrichtung im Konfigurator zu invertieren, um der natürlichen, unterbewussten Blickrichtung deiner Augen gerechter zu werden (mir hat es geholfen, ich fand es intuitiver).

Das Gerät ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Anders als eine Multiscreen-Lösung braucht es auch so gut wie keinen Platz: Per Mütze wird ein Reflektor an eurem Kopf befestigt. Der Infrarot-Tracker wird auf den Bildschirm geclippt. Das war es.

Auch beim Track IR kann man simulatorkrank werden, aber der prozentuale Anteil der Betroffenen dürfte hier deutlich geringer als bei voller Virtual Reality sein.

TrackIR und einige Varianten sind bei Amazon zu bekommen.


Detaillierter TrackIR 5-Test

Qualität

Im Internet wurde oft die Latenz von Track IR kritisiert; beim V5 konnte ich aber so gut wie keine Latenz feststellen. Jede Bewegung wurde so direkt ins Spiel übersetzt, dass ich im Konfigurator die Reaktionsgeschwindigkeit ganz im Gegenteil wieder herabgesetzt habe. Kurz: Die Latenz ist so niedrig, dass du geradezu mehr Latenz einkonfigurieren möchtest.

Folgende Parameter kannst du im Konfigurator einstellen:

  • Freiheitsgrade (zwischendurch hatte ich zum Beispiel Oben+Unten ausgeschaltet, um während eines Rennens meinen Nacken besser entspannen zu können)
  • Deadzones, also Mindestbewegungen, bevor das Gerät „feuert“
  • Glättung (Smoothing), damit nicht jedes Kopfzittern das Bild zittern lässt

Es liegt in der Natur der Sache, dass Smoothing die Latenz erhöhen kann. Aber wenn du nicht gerade der übernervöse, kaffeesüchtige Typ bist, dann stellst du das Smoothing so gering ein, dass keine merkliche Latenzzunahme stattfindet.

Es kann auch lustig sein, während des Rennens aus purer Freude mal in den Himmel zu schauen, um deine Augen virtuell zu relaxen.

Konfiguration & Intuition

Du solltest ausprobieren, ob du es lieber magst, wenn deine echte Kopfbewegung 1-zu-1 ins Spiel übersetzt wird, oder ob du wegen der Augenbewegung besser damit klar kommst, wenn bspw. eine Rechtsbewegung in Echt zu einer Linksbewegung im Spiel führt. Die letztere Variante bewirkt, dass deine Real-Life-Augen nach links blicken, wenn du im Spiel nach links blicken möchtest.

Sieh dir hierzu im Konfigurator die Möglichkeiten zum Mirroring an.

Unterstützte Spiele

Laut offizieller Seite gibt es derzeit 169 unterstützte Spiele, insbesondere sind alle großen Rennsimulationen dabei, zum Beispiel: Assetto Corsa, Grand Prix Legends, netKar PRO, Project CARS, rFactor.

Wenn dein Lieblingssimulator nicht dabei ist, schau trotzdem mal im Internet nach. iRacing wird beispielsweise nicht genannt, unterstützt es aber locker. Hierzu auch folgendes Video:

Ist es was für dich?

Ich selbst habe das Teil geliebt. Vor allem bei Oval-Rennen, in denen du um Zentimeter in teuflischen Pulks fährst, war es Gold wert. Immer wenn links, rechts, vorne & hinten nur Gegner sind, spielen TrackIR-Fahrer ihre Stärke aus.

Wie eingangs erwähnt kann aber auch das Track IR zu einer Art von Motion-Sickness führen. Manch ein Körper mag einfach nicht die Divergenz von intuitiver Erwartungshaltung und tatsächlich eintretenden Ereignissen. Michael Schumacher hatte bei seiner Rückkehr ein großes Problem (leider sind die Medien kaum darauf eingegangen): Er konnte wegen Simulator Sickness nur eingeschränkt im Simulator trainieren. Anders als in den 90ern sind echte Testfahrten in der Formel 1 aber stark eingeschränkt worden, und die Piloten trainieren heutzutage zu 98% virtuell (zum Beispiel mit einer Pro-Version von rFactor). Michael Schumacher hatte somit ein deutliches Trainingsdefizit gegenüber seiner Konkurrenz. Vor dem Hintergrund fand ich sein Comeback überhaupt nicht übel.

Bist du motion- bzw. simulator-sick? Am Ende kannst du es nur durch Ausprobieren erfahren. Gib deinem Körper ein paar Tage Zeit, sich an das neue Eingabegerät zu gewöhnen; eine Gewöhnungsphase ist obligatorisch.

Es ist auf jeden Fall eine tolle Sache, ein ansonsten unbenutztes Körperteil als Eingabegerät zu nutzen!

 

 

TrackIR V5 Test

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